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Die Sprache der Bilder (Malaktion mit Kindern)

Ist eine eigene Sprache. Gleichsam eine Geheimsprache. Nicht ausgerichtet auf verbale Verständigung, sondern Eingang suchend zum Menschen mit all seinen Gefühlen, Gedanken, Vorstellungen. Ein Bild vom „gebildeten“ Künstler, als polyfunktionales System geschaffen, hat verschiedene Aufgaben zu erfüllen: abbildende Funktion, gesellschaftlich-politische Funktion, religiöse Funktion, kommunikative Funktion u.a.

Ein Bild vom „ungebildeten“ Künstler, und das ist ausnahmslos ein Kind, solange es noch seine eigene Fantasie besitzen darf, ist hundertprozentige Wahrheit. D. h. ein Kind malt und zeichnet was es empfindet und wie es das Gesehene oder das Ungesehene ausdrücken will und nicht muss. (Ein Kind drückt sich ja auch mit eigenen Worten aus und hält sich nicht an gesellschaftliche Normen).

Daher wurde bei dieser Malaktion versucht, sowenig wie möglich die Fantasie des Kindes zu beeinflussen.

Diejenigen jugendlichen Maler, welche schon zu den „gebildeten“ Künstlern gehören, setzten natürlich ihr erworbenes, von der Umwelt bereits geprägtes Gedankengut ein, um ansatzweise Polyfunktionalität bewusst oder unbewusst darzustellen.

Unsere Künstler haben nämlich jede Diktion der heutigen Zeit hinter sich gelassen und wirklich ihren Gefühlen und momentanen Empfindungen freien Lauf gelassen. Somit geschah, wie auf der Einladung zu lesen ist - ein Hineintauchen in das Ich – das Sichtbarmachen der eigenen Gefühle.

Es war bei der Arbeit mit den jungen Künstlern so faszinierend, als sie mir während des Arbeitens ihre momentanen Empfindungen schilderten, ihre spontanen Gefühle mir äußerten.
Da wurden Landschaften, Fantasywesen, Tiere gemacht und diese auch gesehen. Und diese
Überzeugung war so ehrlich und so kraftvoll. Das war also das Sichtbarmachen der eigenen Gefühle.

Deshalb will ich Sie nochmals erinnern, glauben Sie nicht, dass ein konkretes Bild, also die Darstellung eines Zustandes einzige Gültigkeit hat. Die Empfindung eines Zustandes darzustellen ist genauso ehrlich und benötigt eine wesentlich tiefere Auseinandersetzung mit der künstlerischen Arbeit.

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