Die künstlerische Arbeit mit jungen Künstlern
Vernissage “Klang und Farbe” in der LMS-Ottensheim – 2004
….. es war bei der Arbeit mit den jungen Künstlern so faszinierend, als sie mir während des Arbeitens ihre momentanen Emfindungen schilderten, mir ihre spontanen Gefühle äußerten. Da wurden Landschaften, Fantasywesen, Tiere gemacht und diese auch gesehen. Und diese Überzeugung war so ehrlich und so kraftvoll. Das war also das Sichtbarmachen der eigenen Gefühle. Deshalb will ich Sie nochmals erinnern, glauben Sie nicht, dass ein konkretes Bild, also die Darstellung eines Zustandes einzige Gültigkeit hat. Die Empfindung eines Zustandes darzustellen ist genauso ehrlich und benötigt eine wesentlich tiefere Auseinandersetzung mit der künstlerischen Arbeit.
Hineintauchen in das Ich (Kunst des Kindes)
….. das Hineintauchen in das Ich – das Sichtbarmachen der eigenen Gefühle. Die Unbefangenheit eines Kindes bringt die wahren Kunstwerke hervor. Solche Kunstwerke eignen sich nicht zur wissenschaftlichen Analyse – sie brechen sich durch die Oberflächlichkeit unserer von Technik und Ratio geprägten Zeit. Die Kraft und Kreativität eines Kunstwerkes aus Kinderhand darf nie unterschätzt werden.
Die Sprache der Bilder
….. ist eine eigene Sprache. Gleichsam eine Geheimsprache.
Nicht ausgerichtet auf verbale Verständigung, sondern
Eingang suchend zum Menschen mit all seinen Gefühlen,
Gedanken, Vorstellungen.
Ein Bild vom “gebildeten” Künstler, als
polyfunktionales System geschaffen, hat verschiedene
Aufgaben zu erfüllen: abbildende Funktion, gesell-
schaftlich-politische Funktion, religiöse Funktion,
kommunikative Funktion u.a.
Ein Bild vom “ungebildeten” Künstler, und das ist
ausnahmslos ein Kind, solange es noch seine
eigene Fantasie besitzen darf, ist hundertprozentige
Wahrheit. D. h. ein Kind malt und zeichnet was es
empfindet und wie es das Gesehene oder das Ungesehene
ausdrücken will und nicht muss. (Ein Kind drückt sich ja auch
mit eigenen Worten aus und hält sich nicht an gesell-
schaftliche Normen).
Daher wurde in diesem Maljahr versucht, sowenig
wie möglich die Fantasie des Kindes zu beeinflussen.
Diejenigen jugendlichen Maler, welche schon zu den
“gebildeten” Künstlern gehören, setzen natürlich ihr
erworbenes, von der Umwelt bereits geprägtes
Gedankengut ein, um ansatzweise Polyfunktionalität
bewusst oder unbewusst darzustellen.